Fatale Fehleinschätzungen

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Haben Sie kurz Zeit für ein schnelles Quiz? Wenn ja, fein. Wenn nein: Nehmen Sie sich doch fünf Minuten, es kann sehr erhellend sein. Von Mag. Manfred Kainz

Das Quiz geht ganz einfach: Beantworten Sie sich selbst die folgenden Fragen ehrlich mit Ja oder Nein. Die Auflösung folgt danach …

1) Erwarten bzw. befürchten Sie, dass Sie in absehbarer Zeit berufsunfähig werden?

2) Können Sie das Risiko der Berufsunfähigkeit richtig einschätzen?

3) Wissen Sie, welche die Hauptursachen für Berufsunfähigkeit sind?

4) Sind Sie ausreichend gegen Berufsunfähigkeit abgesichert?

5) Denken Sie, dass der Staat bzw. die Sozialversicherung einspringt, wenn Sie berufsunfähig werden sollten?

6) Denken Sie, dass Ihre private Kranken- oder Unfallversicherung für eine etwaige Berufsunfähigkeit ausreichen wird?

7) Sind Sie eine Frau oder noch jung?

… und hier die Auflösung des Blitz-Quiz:

Wenn Sie die Fragen eins bis vier mehrheitlich mit Nein beantwortet, und auf die Fragen fünf bis sieben mehrheitlich Ja geantwortet haben, dann können Sie gewinnen! Nämlich drei Erkenntnisse:

1) Dass Sie in guter Gesellschaft sind.

2) Aber dass die Mehrheit nicht immer Recht hat und mit ihrer Einschätzung leider ziemlich falsch liegen kann.

3) Und dass Fehleinschätzungen Sie teuer zu stehen kommen können

Denn hier kurz aufgelistet die großen Diskrepanzen zwischen Glauben und Realität:

1) Nur jeder 13. Berufstätige schätzt sich als gefährdet ein, berufsunfähig zu werden. Tatsächlich ereilt aber schon rund jeden siebten Arbeitnehmer Berufsunfähigkeit vor seinem vorgesehenen Ruhestand. Und schon jeder fünfte (!) Österreicher scheidet vor dem Erreichen der Alterspension aus gesundheitlichen Gründen aus dem Erwerbsleben aus. Davon sind rund 60 % Männer und 40 % Frauen.

2) Dass der gelernte Österreicher glaubt, dass der Staat einspringt, wenn man berufsunfähig wird, ist ein Wiegen in falscher Sicherheit und spätestens seit dem Sozialrechtsänderungsgesetz 2014 ein weitverbreiteter Irrglaube: Denn allen ab 1964 Geborenen wird seitdem im Falle ihrer Berufsunfähigkeit nur unter äußerst verschärften Bedingungen eine gesetzliche Berufsunfähigkeitsrente zugesprochen. Vielfach müssen sich Betroffene stattdessen mit einem Rehabilitations- oder Umschulungsgeld (und anschließender Mindestsicherung) (un)zufrieden geben. Denn die Devise des Sozialstaates, der unter Spardruck steht, lautet: Weniger Invaliditätspensionen. D.h. bei Berufsunfähigkeit: Umschulung statt Pension.

3) Wer glaubt, das Risiko berufsunfähig zu werden, habe man am meisten bei körperlich fordernden oder gefährlichen Berufen, schätzt dieses Risiko ziemlich falsch ein. Denn in Wirklichkeit sind nicht körperliche Schäden sondern psychische Erkrankungen/Störungen (schon) die Hauptsache dass Menschen berufsunfähig werden. Erst an zweiter Stelle rangieren Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems. Und es gibt noch eine Unzahl weiterer Berufsunfähigkeits-„Möglichkeiten“, an die wir gar nicht denken wollen: Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, des Nervensystems, des Atmungssystems, des Stoffwechselsystems, Krebs Tumore … und, nicht zu vergessen: Unfälle.

4) Dass das Berufsunfähigkeitsrisiko nur „ältere Semester“ betrifft, ist auch nicht in Stein gemeißelt. Denn berufsunfähig können ja auch z.B. Lehrlinge, Werkstudenten, Jobanfänger und Jungunternehmer werden. 43 % der heute 20-jährigen Männer und 38 % der heute 20-jährigen Frauen werden wahrscheinlich bis 65 mindestens einmal berufsunfähig. Aber nur rund 30 % der Frauen haben sich um eine private Vorsorge gekümmert, bei Risikovorsorge wie eben Berufsunfähigkeitsversicherung sind Frauen stark unterversorgt.

5) Und dass mehr als 80 % der Berufstätigen glauben (hoffen?), dass sie durch eine Unfallversicherung bei Berufsunfähigkeit geschützt sind, macht die Fehleinschätzung nicht besser. Denn eine Unfallversicherung hilft da nur in Ausnahmefällen.

Fazit:

1) Zu glauben, sich ohnehin „irgendwie, irgendwo“ (Unfall/Krankenversicherung) gegen etwaige Berufsunfähigkeit mitabgesichert zu haben, kann im Falle des (schlechten) Falles in die finanzielle Sackgasse führen.

2) Um sich richtig und ausreichend gegen Berufsunfähigkeit abzusichern muss man sich eben mit diesem Tabuthema beschäftigen, um sein Risiko richtig einschätzen zu können.

3) Vorsorge für Berufsunfähigkeit mittels eigener BU-Versicherung ist die einzige Absicherung, die alle Ursachen für Berufsunfähigkeit abdecken kann.

4) Außerdem ist BU-Absicherung nicht nur für Berufstätige wichtig, sondern auch für Menschen, die nicht sozialversicherungspflichtig sind (etwa Hausfrauen und -männer).

5) Somit kann es nicht schaden, eher früh als (zu) spät gegen etwaige Berufsunfähigkeit vorzusorgen. In jungen Jahren gibt’s noch ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.

6) Wer sich nicht gut auszukennen glaubt und/oder überprüfen will, ob bzw. wie er gegen Berufsunfähigkeit abgesichert ist, ist beim Finanzdienstleister seines Vertrauens gut aufgehoben. Der/die findet sowohl Ihre generelle „Versorgungslücke“ (da kann es schnell um einige hunderte € monatlich gehen), Lücke(n) in Ihrer Berufsunfähigkeits(nicht)vorsorge, als auch den individuell passenden Weg, diese zu schließen.